Ich geb’s zu: Es gibt Tage, da krieg ich gerade mal meine To-do-Liste halb durch, von Quality Time mit den Kids ganz zu schweigen. Und trotzdem will ich genau das – Zeit mit ihnen. Echte Zeit, in der’s nicht um Zähneputzen oder „zieh bitte deine Schuhe an“ geht, sondern ums gemeinsame Lachen, Toben oder einfach mal Quatsch machen. Genau deshalb hab ich unseren 10-Minuten-Spaß-Planer erfunden – und der hat bei uns den Alltag ordentlich aufgemischt.
Warum zehn Minuten?
Weil’s reicht. Nicht immer, aber oft. Zehn Minuten können ein ganzes Kindertagesherz zum Hüpfen bringen – wenn sie echt sind. Kein Handy, kein „Warte kurz“, kein nebenbei. Nur du, dein Kind und irgendeine kleine Aktion, die Spaß macht, verbindet oder einfach mal durchpustet. Zehn Minuten sind realistisch. Auch an stressigen Tagen. Auch wenn du denkst, du hast keine Zeit. Denn mal ehrlich: Wie oft hängen wir zehn Minuten am Handy, ohne was davon zu haben?
Wie unser 10-Minuten-Planer entstanden ist
Es fing ganz harmlos an – mit einem dieser Tage, an denen ich irgendwie ständig „gleich“ gesagt habe. Gleich essen. Gleich spielen. Gleich ist Papa fertig. Irgendwann hat meine Tochter gesagt: „Gleich ist doof.“ Zack – mitten ins Herz. Und sie hatte recht. Ich wollte, aber ich tat’s nicht. Weil der Alltag dazwischenkam.
Also hab ich mir abends hingesetzt und auf einen Zettel zehn kleine Ideen geschrieben, die nicht länger als zehn Minuten dauern – aber volle Papa-Kind-Power haben. Am nächsten Morgen haben wir unseren „10-Minuten-Planer“ gemacht: Eine Kiste, zehn Umschläge, in jedem ein bunter Zettel mit einer Mini-Idee. Jeden Tag ein Los, jeden Tag ein Moment.
Und weißt du was? Es hat unser Miteinander verändert. Weniger Streit, mehr Lachen. Weniger Meckern, mehr Nähe.
Was kann in so einem 10-Minuten-Planer drinstecken?
Hier kommen unsere liebsten Ideen – bunt gemischt, alltagstauglich und absolut chaoskompatibel:
Klassiker mit Papa-Touch:
- Kissenschlacht auf Zeit – wer am meisten Kissen in 3 Minuten stapeln kann, gewinnt.
- Witzewettbewerb – abwechselnd schlechte Witze erzählen, wer lacht, hat verloren.
- Wäschekorb-Basketball – Socken reinwerfen und Punkte zählen.
- Verkleidungs-Roulette – jeder zieht ein Kleidungsstück aus einer Wundertüte und trägt es stolz durchs Wohnzimmer.
- Zungenbrecher-Duell – wer schafft die meisten ohne zu verhaspeln?
Für die Ruhigen und Kuscheligen:
- Geschichten weiterspinnen – einer fängt mit einem Satz an, der andere führt weiter.
- Mini-Massage – Hände, Schultern, Rücken – einfach mal durchkneten.
- Buch mit Rollen – Papa liest, das Kind macht die Geräusche (oder umgekehrt).
- Fantasie-Reise – gemeinsam die Augen schließen und sich an den Strand träumen.
- Foto-Safari im Wohnzimmer – mit dem Handy lustige Details oder Gegenstände knipsen.
Für draußen oder mit Bewegung:
- Mini-Slalom im Flur – mit Bauklötzen, Flaschen oder Schuhen.
- Hampelmann-Wettkampf – wer schafft mehr in einer Minute?
- Gänseblümchen-Suche (Frühling) oder Blätterjagd (Herbst).
- Fangen im Kreis – mit drei Gegenständen, die man nicht berühren darf.
- Schreiduell – wer kann am lautesten lachen (geht auch im Kissen!).
Wie du den Spaß-Planer für deinen Alltag anpasst
Klar, jeder Tag ist anders. Und nicht jede Idee passt immer. Deshalb haben wir drei Versionen:
- Der spontane Tages-Zettel – morgens oder abends ziehen, direkt machen.
- Die Wochenübersicht – sonntags gemeinsam planen, was wann passt.
- Das Langeweile-Notfall-Set – Glas oder Box mit Zetteln für „Papa, mir ist langweilig“-Momente.
Das Wichtigste: Es soll leicht bleiben. Kein Druck, kein „du MUSST das jeden Tag machen“. Sondern eher: Du KANNST jeden Tag was Kleines machen. Und wenn’s mal nicht klappt, dann halt morgen.
Was dieser Mini-Planer langfristig bewirkt
Vielleicht klingt’s übertrieben, aber dieser kleine 10-Minuten-Moment kann mehr verändern als jede große Familienfeier. Weil er regelmäßig ist. Weil er zeigt: Ich sehe dich. Ich nehme dich wahr. Und ich lache mit dir, nicht über dich.
Bei uns hat das nicht nur die Bindung gestärkt, sondern auch mein Papa-Selbstbewusstsein gepusht. Ich wusste plötzlich: Ich muss nicht der perfekte Entertainer sein – es reicht, einfach da zu sein. Und manchmal eben auch ein bisschen verrückt.
Unsere „Fails“ – weil’s auch mal schiefgehen darf
Natürlich lief nicht alles rund. Die Kissenschlacht endete mal im umgekippten Wasserglas. Die Fantasiereise wurde zum Mittagsschlaf. Und beim Witzewettbewerb haben wir beide Tränen gelacht – nur war das Baby gerade eingeschlafen.
Aber genau das macht’s aus. Es geht nicht um perfekte Abläufe, sondern um echtes Leben. Um „wir probieren’s einfach“. Und manchmal liegt im Scheitern der größte Spaß.
Varianten für unterschiedliche Altersgruppen
Ob Kita-Knirps oder Schulkind – mit kleinen Anpassungen funktioniert der Planer für fast jedes Alter. Ein paar Beispiele:
Für die Kleinen (2–5 Jahre):
- Gemeinsam Bauklötze türmen und einstürzen lassen
- Tiere pantomimisch darstellen und raten
- Farben-Memory mit Haushaltsgegenständen
- Kreise malen – und dann in Monster verwandeln
- Mit dem Löffel balancieren (nein, nicht essen!)
Für Grundschulkinder (6–9 Jahre):
- Witze selber ausdenken und aufschreiben
- Minispiele wie „Ich sehe was, was du nicht siehst“ aufpeppen
- Origami-Tiere falten (YouTube hilft)
- Mini-Challenges wie „Schreib deinen Namen mit dem Fuß“
- Rückwärts-Lieder-Raten – einer summt, der andere rät
Für ältere Kinder (10+):
- Kurzes TikTok-Tanzduell
- Gemeinsames Meme basteln (ja, das geht in 10 Minuten!)
- Gegenseitig Lieblingslieder vorspielen und bewerten
- Gemeinsam Quatschfragen beantworten („Was wäre, wenn Papa ein Einhorn wäre?“)
- Mini-Interview führen – Kind wird Reporter, Papa antwortet ehrlich
Bonus: Unsere 10 goldenen Spaßregeln
- Nie unterbrechen für Mails oder Anrufe.
- Lachen ist Pflicht, Perfektion verboten.
- Man darf sich blamieren – vor allem Papa.
- Kind bestimmt mit – immer.
- Es darf laut werden (wenn niemand schläft).
- Wenn jemand keine Lust hat, ist das auch okay.
- Alles kann, nichts muss.
- Wiederholungen sind ausdrücklich erlaubt.
- Aufräumen darf auch Spaß machen.
- Der Spaß zählt – nicht das Ergebnis.
Fazit: Der kleine Plan mit der großen Wirkung
Der 10-Minuten-Spaß-Planer ist kein Wundermittel. Aber er ist ein echter Alltags-Booster. Er braucht kaum Vorbereitung, kostet nichts und bringt so viel: Nähe, Lachen, Verbindung. Und ganz nebenbei zeigt er uns, dass es nicht immer die großen Dinge sind, die zählen.
Manchmal reichen zehn Minuten – mit vollem Herzen.