Babyzeit & GeburtSchwangerschaft aus Papa-SichtPapa werden in 40 Wochen: Mein emotionaler Achterbahnbericht

Papa werden in 40 Wochen: Mein emotionaler Achterbahnbericht

Eine Schwangerschaft aus Papa-Sicht – zwischen Euphorie, Zweifel und dem ständigen Bedürfnis nach Snacks.

Es ging alles los mit einem Moment, den ich nie vergessen werde. Nicht etwa, weil er spektakulär war – im Gegenteil. Es war so unscheinbar, so normal, dass es mir erst später wie ein Paukenschlag vorkam. Ich war gerade dabei, mir Kaffee zu machen, noch halb im Schlafanzug, der Toaster war schon an – also der perfekte Moment, um das Leben komplett umzukrempeln. Plötzlich stand meine Frau mit diesem kleinen weißen Stäbchen in der Hand vor mir, mit einem Blick irgendwo zwischen Freudentränen und Schockstarre. Und da wusste ich: Jetzt wird alles anders.

In diesem Moment spürte ich, wie die Welt für einen Augenblick stillstand. Kein Witz – das Brummen des Kühlschranks, das Piepen des Toasters, sogar die tickende Küchenuhr – alles rückte in den Hintergrund. Stattdessen rauschte mein Puls in meinen Ohren. Ich glaube, ich sagte erstmal gar nichts. Ich sah sie an, sie sah mich an – und dann lachten wir. Oder weinten wir? Vielleicht beides. Es war dieser eine Moment, in dem die Zukunft plötzlich ein Gesicht bekam. Und es war nicht nur ein romantischer Film-Moment. Es war echt. Es war unsere Realität. Ich hab das kleine weiße Stäbchen bestimmt zehnmal angeschaut, als würde ich beim zwölften Mal plötzlich eine Gebrauchsanleitung entdecken. Stattdessen kam die Erkenntnis: Das war der Beginn. Der Beginn von allem.

Der Test war positiv – und ich hatte keine Ahnung, was jetzt kommt

Es war ein Samstagmorgen, ich stand noch mit halb geschlossenen Augen im Bad, als meine Frau mit dem Test in der Hand reinkam. Zwei Streifen. Positiv. Sie war komplett aus dem Häuschen – ich war… na ja, irgendwie auch. Nur dass mein „aus dem Häuschen sein“ eher wie ein stiller Systemabsturz ablief. Da stand ich also, Zahnbürste in der einen Hand, und dachte: „Okay. Papa. Krass.“

Erstmal Freude, dann Panik, dann Googeln

Die erste Woche nach dem positiven Test war ein Wechselbad. Ich war stolz wie Bolle und gleichzeitig panisch, ob ich das alles packen werde. Ich googelte alles – von „Was tun bei Schwangerschaft?“ bis „Wie viele Windeln braucht ein Baby am Tag?“ Spoiler: Zu viele. Ich entdeckte Onlineforen, in denen andere werdende Väter von Schlafmangel, Geburtsschocks und spontanen Tränenausbrüchen berichteten. Ich fühlte mich plötzlich nicht mehr ganz so allein in meiner emotionalen Achterbahnfahrt.

Der erste Ultraschall – ein winziger Punkt mit Mega-Wirkung

Dann kam der erste Ultraschall. Meine Frau lag da, die Ärztin tippte mit dem Schallkopf über ihren Bauch, und auf dem Bildschirm erschien… ein Punkt. Ernsthaft, ein Punkt. „Das ist ihr Baby“, sagte sie. Und obwohl es aussah wie ein Pixelfehler, war ich schockverliebt. Da war es – unser Baby. Ein Miniwesen, das mein Leben komplett auf den Kopf stellen würde. Plötzlich fühlte ich mich nicht nur verantwortlich, sondern irgendwie auch heldenhaft. Ich war werdender Vater, und dieses Gefühl war größer als alles, was ich bisher erlebt hatte.

Zwischen Stimmungsschwankungen und Nestbautrieb

Ab Woche 10 wurde es dann richtig spannend. Meine Frau hatte plötzlich Heißhunger auf alles, was es nur in irgendwelchen Spezialläden gab, die 30 Minuten Fahrt entfernt lagen. Gleichzeitig war sie emotional auf Hochschaubahn-Niveau. Ich hatte manchmal das Gefühl, in einer Serie zu leben – „Game of Hormones“. Und mittendrin ich: Diplomatischer Ehemann, Taxifahrer, Chipslieferant und ab und zu auch mal der Schuldige, obwohl ich eigentlich nur geatmet hatte.

Ich wurde vom Kerl zum Kümmerer

Was sich schleichend veränderte, war mein eigenes Rollenverständnis. Ich war nicht mehr nur der Typ, der mit seiner Frau über Babynamen lachte. Ich wurde zum Kümmerer. Ich las Ratgeber (okay, die ersten paar Seiten), baute Möbel auf (jedenfalls versuchte ich’s) und begann zu verstehen, was mentale Last bedeutet. Während sie den Menschen in sich trug, war ich dafür zuständig, ihr das Drumherum zu erleichtern – und ehrlich, das machte mich stolz.

Die große Unbekannte: Die Geburt

Je näher der Entbindungstermin rückte, desto größer wurde das Zittern. Vor allem meins. Ich hatte keine Ahnung, was auf uns zukam. Klar, man liest was, hört Geschichten – aber das echte Leben hält sich selten an Drehbücher. Ich fragte mich: Werde ich ohnmächtig im Kreißsaal? Kann ich ihr wirklich helfen? Und: Wann genau muss ich diesen verdammten Klinikkoffer packen? (Kleiner Tipp: Nicht erst in Woche 38.)

Der Countdown läuft – und ich fühl mich wie kurz vor’m Weltrekordversuch

In den letzten Wochen war alles gleichzeitig: Vorfreude, Angst, Unruhe, Stolz. Ich hatte Tränen in den Augen, wenn ich winzige Socken faltete. Ich sprach mit dem Bauch, als wäre da schon jemand, der mich hören könnte (und vielleicht war das ja auch so). Ich fragte mich, ob ich ein guter Vater sein werde. Und auch wenn ich es nicht sicher weiß – ich weiß, dass ich bereit bin, es zu versuchen. Jeden Tag neu.

Die letzten Tage – wenn die Welt plötzlich stiller wird

Was ich nie erwartet hätte: Wie intensiv die letzten Tage vor der Geburt sein würden. Alles wurde langsamer, bedachter – fast wie in Zeitlupe. Ich beobachtete meine Frau, wie sie sich immer schwerfälliger bewegte, aber trotzdem lächelte, wenn sie die kleinen Strampler sortierte. Wir saßen abends zusammen auf dem Sofa, redeten weniger, fühlten mehr. Diese Stille vor dem Sturm war emotionaler, als ich es beschreiben kann. Ich war nervös, ja – aber ich war auch voller Ehrfurcht. Vor ihr. Vor dem, was kommt. Und vor der Tatsache, dass ich bald jemandes Papa bin.

Fazit: Du kannst dich vorbereiten, aber du wirst trotzdem überrascht

Die 40 Wochen Schwangerschaft waren für mich wie ein Crashkurs in Sachen Verantwortung, Liebe und Selbstzweifel. Ich bin an Grenzen gestoßen – emotional, organisatorisch, manchmal auch nervlich. Aber ich habe auch eine Seite an mir kennengelernt, von der ich nicht wusste, dass sie da ist. Die Vater-Seite. Die, die plötzlich Windeln sortieren kann und gleichzeitig weiß, wie man jemanden tröstet, der selbst nicht genau weiß, warum er gerade weint.

Und das alles, bevor das Baby überhaupt da ist.

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